Stimmen zum Konzept

Gestern erhielt ich wieder eine schöne Schreibungserklärung einer Schülerin. Die Mutter ist Italienerin und spricht, nachdem sie seit acht Jahren einen Deutschkurs besucht, noch immer sehr gebrochen Deutsch, der Vater spricht Italienisch und Englisch.

„Hütte schreibst du mit zwei t, weil das ist ein schnelles Wort und da wird das t zu Zwillingen. Aber Flasche… Bei Flasche hast du das sch. Das ist ein Laut, aber du brauchst ja drei Buchstaben. Da kannst du doch keine Zwillinge machen! Das sind dann viel zu viele Buchstaben im Wort!“

Dabei wedelte sie ganz aufgeregt mit den Armen.

S., Lehrerin aus Hessen

Ich bin Lehrerin und habe das Konzept PALOPE während meines Studiums kennengelernt hat. Ich betreue an meiner Schule auch die Förderkräfte und bilde sie fort. Eine dieser Förderkräfte berichtete mir: “Liebe V., ich hatte heute I., H. und S. im DAZ-Unterricht. Es hat richtig Spaß gemacht, weil die Mädchen so dabei waren und gerne länger gemacht hätten!! S. war klasse, ich bin ganz erstaunt und begeistert, im Gegensatz zu ihren Brüdern hat sie irgendwie voll aufgedreht dank deiner Hilfe!” S. ist das Mädchen aus Eritrea (5. Klasse), das ich im Januar 2021 angefangen hatte, mit Palope, Bd.1, zu fördern, weil sie einfach nicht lesen konnte und ihren Frust mit allerlei “Show” kompensiert hat. Schon für die anschließenden Sommerferien habe ich ihr “Der Findefuchs” mitgeben können. Sie ist nun in meiner Deutschklasse und hat in der 1. Klassenarbeit (Thema Fabeln, bei ihr als Leseverständnisarbeit differenziert) eine 1 geschrieben! Auch im übrigen Fachunterricht kann sie mithalten und selbst Biologie-Kollegen lassen sie mittlerweile vor der Klasse vorlesen. Und ich weiß, dass der Durchbruch durch Palope gekommen ist, denn ich hatte zuvor 5 Monate mit anderen Methoden “rumgehühnert”, bis ich den Mut fand, mit einem Erstklasswerk anzukommen. Doch es war genau die Fokussierung auf den Sprachrhythmus, die S. geholfen hat, das gelesene Wort mit ihrem mündlichen Wortschatz in Verbindung zu bringen – und dann hat es “klick” gemacht. Auch in der Lerntherapie mache ich gute Erfahrungen mit dem schriftsprachstrukturellen Vorgehen, auch wenn meine beiden Legastheniker oft zusätzlich noch Elemente aus dem Bewegungslernen brauchen, da sie beide auditive Wahrnehmungsprobleme haben, teilweise auch logopädische Behandlungen hatten/haben. Da habe ich bei Sandra Lenz einige gute Anregungen bekommen und kombiniere diese mit meinem Wissen aus der sensomotorischen Bewegungstherapie und Musikdidaktik. Palope und die Zirkusthematik bieten diese Verbindung ja auch super an.

V., Lehrerin aus Norddeutschland

Ich finde gut, dass PALOPE auch da noch Erklärungen anbieten kann, wo andere Konzepte auf “intuitive” Zugänge setzen müssen, die faktisch bei vielen Kindern nicht vorhanden sind. Im Wort “Mutter” höre ich nur zwei “t”-Laute, wenn ich die Schreibung schon kenne. Wenn mir dann erklärt wird, dass ich aber doch nur genau hinhören müsse, dann höre ich auch in “Vater” zwei “t”-Laute. Die Zirkuswagen sind ein wunderbar logisches Instrument, damit diese und viele weitere Unterschiede erklärt und erkannt werden können.

Tobias Thelen, Vorsitzender des Vereins für schriftsprachstrukturierende Didaktik e.V.